Chronik
1932 – 1945 Vereinsgründung und Kriegsjahre
Im Oktober 1932 gründeten einige Bürger den Handharmonika-Club Schozachtal. Gründungs-Vorsitzender des Vereins war Wilhelm Waidmann, der gemeinsam mit Richard Häber maßgeblichen Anteil am Aufbau des Vereins hatte.
Als seinerzeit jüngste diplomierte Musiklehrerin in Deutschland, übernahm im Jahr 1933 Else Welte (geb. Weidner) die musikalische Leitung des Orchesters. Bis kurz vor Ihrem Tod im Jahr 2012 spielte Else Welte aktiv mit bei den „Ilsfelder Handörglern“ und fuhr selbst mit dem Auto alle 14 Tage von Schwäbisch Hall nach Ilsfeld zur Probe.
1949 – 1958 Wiederaufbau des Vereins
Über die Kriegsjahre kam der Spielbetrieb zum Erliegen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Jahre 1949 unter dem bewährten Vorsitz von Wilhelm Waidmann der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Anfangs unterrichtete Siegfried Häber in der alten Schule in Ilsfeld. Danach übernahm Gerhard Haag („Landturmmaler“) den Dirigentenstab bis zur Auflösung des Ilsfelder Vereins im Jahr 1957.
Von 1952 bis 1958 gab es in Schozach die „Harmonika Spielgemeinschaft Schozach“, bei der Willi Kollmar den Vorsitz hatte. Dirigenten waren Wilhelm Petroff und danach Helmut Schmitz.
1958 – 1970 Etablierung des Vereins
Als Willi Kollmar im Jahr 1957 heiratete und nach Ilsfeld zog, erteilte er ab 1959 den Kindern in seinem Wohnzimmer in der Spohnstraße Akkordeonunterricht.
1962 wurde der Verein unter dem Namen „Harmonika-Club Ilsfeld e.V. neu gegründet. Karl Lude (Schwager von Reinhold Würth) führte kurze Zeit als Vorstand das Ruder des HCI und Willi Kollmar übernahm die Leitung des Orchesters.
1964 wurde Fritz Bauer die Vorstandschaft übertragen. Die Jahre danach wurden zur breiteren Jugendarbeit genutzt. Vereinshöhepunkte waren weiter große Erfolge bei Wertungsspielen, die Ausrichtung des DHV-Bezirkstreffens (1967), Aufnahmen beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart sowie ab 1970 die regelmäßige Ausrichtung des Ilsfelder Holzmarktes.
1970 – 1980 Die „Ära Siegmund Riedinger“ beginnt
Nach mehreren Dirigentenwechseln (Günter Strobel und Werner Beitinger) gelang dem Verein 1971 mit der Verpflichtung des Dirigenten Siegmund Riedinger ein Glückstreffer. Bereits nach wenigen Wochen feierte der Verein 1972 sein 40-jähriges Bestehen mit musikalischen Leckerbissen und erstmals unter der Leitung des jungen staatlich geprüften Musiklehrers und Dirigenten Siegmund Riedinger. Zu Gast war das Orchester Bad Rotenfels.
1973 erspielte sich das 1. Orchester beim Bezirkstreffen in Hofen den 1.Platz in der Hauptstufe, mit dem Stück „Manegenzauber“. Eine Intensivierung der Jugendarbeit (Aufbau von 3 Jugendorchestern) stellte den Verein bis heute auf starke Fundamente. Ab 1974 leitete Gregor Knörr als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Die Einrichtung von jährlich stattfindenden „Trainingslagern“ für die Orchester erlaubten die Ausdehnung des Spielbetriebs. Neue Dinge wurden immer wieder ausprobiert.
So der gemeinsame Auftritt der vier Trompeter mit dem 1. Orchester beim Jahreskonzert 1975. 1976 wurden die Stücke „Maske in Blau“, „Ein Abend bei Paul Linke“ und „An der schönen blauen Donau“ einstudiert.
Seit 1977 gibt das 1.Orchester regelmäßig Kurkonzerte in Bad Wimpfen. Einen höheren Bekanntheitsgrad, auch über das Schozachtal hinaus, erreichte der HCI durch Konzerte in Bad Rotenfels (1973, 1977 und 1988), in Inzell/Allgäu (1976) und im Straubinger Rathaussaal (1979) sowie durch die Mitwirkung bei der Rundfunksendung „Sang und Klang aus Stadt und Land“ verbunden mit Rundfunkaufnahmen beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart mit den Moderatoren Ruth Mönch und Willi Seiler. Die Ausrichtung der SDR-Musiksendung „Musikmarkt“ anlässlich des Ilsfelder Holzmarktes 1980 und die Mitwirkung bei der Einweihung der Schozachtalhalle am 22. Februar 1980 unter Anwesenheit von Ministerpräsident Lothar Späth waren weitere Glanzpunkte in unserer Vereinsgeschichte.
1980 – 1990 Willi Kollmar wird 1. Vorsitzender
1981 wurde Willi Kollmar der Vorsitz des Vereins übertragen. Das 50-jährige Vereinsjubiläum im Jahr 1982, bei dem Salvko Avsenik mit seinen „Original Oberkrainer Musikanten“ zu Gast war, bestritt das Orchester unter anderem mit den Stücken „Schweizerische Rhapsodie“, „Glückliche Reise“ und „Stars and Stripes forever“. Höhepunkt aber war der Auftritt von über 100 Musikern des Harmonika Club Ilsfeld gemeinsam mit den Musikfreunden des Akkordeonorchesters Lauffen, das damals ebenfalls von unserem Dirigenten Siegmund Riedinger geleitet wurde.
Herausragende Ereignisse des HCI waren in der folgenden Zeit Konzerte in Kirchdorf/Tirol (1986), in Kierspe im Sauerland (1983 und 1989), die Ausrichtung des Bezirkstreffens (1986) sowie im italienischen Riva am Gardasee (1988).
Beim Bezirkstreffen des Deutschen Harmonika-Verbandes Bezirk „Unterer Neckar“ in Güglingen im Jahr 1984 belegte das 1. Orchester in der Oberstufe mit dem Stück „Großstadtbilder“ den 1. Platz mit Pokal und Auszeichnung. In Neckarsulm (1997) errang das Orchester mit dem Stück „Varieté Suite in 5 Sätzen“ den 2. Platz mit der Bestnote „Hervorragend mit Pokal“ und beim Bezirkstreffen in Ilshofen (1999) den 1. Platz mit der Bestnote „Hervorragend mit Pokal“ mit dem Stück „Das große Derby“.
Erstmals wagte der Verein im März 1985 in der Ilsfelder Bartholomäuskirche ein Kirchenkonzert. Mit den Stücken „Sinfonia in B-Dur“, „Festliche Ouvertüre“ und „Feierklänge“ und fulminanter Akustik erfreute Siegmund Riedinger mit seinem Orchester die Zuhörer. Weitere Kirchenkonzerte in zweijährigem Turnus folgten in Ilsfeld, in der Schlosskapelle Liebenstein/Neckarwestheim und in Eberstadt.
1986 und 1995 war der Harmonika-Club Ilsfeld Ausrichter der DHV-Bezirkstreffen, welche unser Dirigent Siegmund Riedinger als Bezirksdirigent des Deutschen Harmonika-Verbandes Bezirk „Unterer Neckar“ mit organisierte.
1990 – 2010 der HCI wächst und steigert das musikalische Niveau
Am 19. Januar 1992 wurde Steffen Schoch zum 1. Vorsitzenden gewählt. Willi Kollmar wurde nach 40 Jahren teils aktiver, teils ehrenamtlicher Tätigkeit zum Ehrenvorstand ernannt.
Das musikalische Niveau des 1. Orchesters stieg weiter an. Um die Jugendarbeit weiter auszubauen und den Jugendspielern weitere Auftrittsmöglichkeiten zu bieten, lud der Harmonika-Club bei Kaffee und Kuchen zu Jugendnachmittagen ein. Das 1. Orchester gab Gastkonzerte im Rahmen der Internationalen Gartenbauausstellung in Stuttgart (1993), der Landesgartenschau Bad Dürrheim (1994) und bei der 5. Deutschen Betonkanu-Regatta im Rahmen des Heilbronner Neckarfestes (1994). Mit zahlreichen weiteren Konzerten in Untergruppenbach, Talheim und Lauffen, Sommerkonzerten in der Heilbronner Weinvilla, am Heilbronner Trappensee und auf dem Haigern bei Flein zeigte der Verein eine starke Präsenz in der gesamten Region Heilbronn-Franken.
Auf Initiative von Steffen Schoch und unter Federführung des HCI wurde im Foyer des neuen Ilsfelder Rathauses mit den musiktreibenden Vereinen der Gemeinde Ilsfeld seit 1993 eine Sonntags-Matinee ins Leben gerufen, die bis heute fortgeführt wird. Im selben Jahr war Premiere für unser Vereinsblättle „Akkord“, welches Mitglieder und Freunde des Vereins über alle Aktivitäten informiert.
Die musikalische Umrahmung der feierlichen Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages der Gemeinde Ilsfeld mit dem englischen Ottery St. Mary in Devon/Südengland (2003) oder das Gastkonzert bei der Wiedereröffnung des „legendären“ und durch die „Potsdamer Konferenz“ bekannten Hotels „Cecilienhof“ am Wannsee in Potsdam (1996) sind unvergessliche Höhepunkte unserer Vereinsgeschichte und zeugen von einer riesigen Bandbreite des musikalischen Repertoires der Orchester.
Die Mitwirkung von Chören und Gesangs-Solisten sind keine Seltenheit und durch spezielle Arrangements aus der Feder unseres musikalischen Leiters Siegmund Riedinger erst möglich geworden. Neue Wege ging das Orchester zusammen mit dem Musikverein Auenstein unter dem Motto „Accordeon meets Blech“. Die speziell für die Besetzung Akkordeonorchester und Blasorchester komponierten Stücke „Feuerwerksmarsch“ und „Forum“ wurden bei Konzerten in Ilsfeld, in Kirchdorf (Tirol) und beim Bezirkskonzert des DHV-Bezirks „Unterer Neckar“ in der Neckarsulmer Ballei vorgetragen.
Seit dem Jahre 2000 hat Siegmund Riedinger mit den „Ilsfelder Handörglern“ die Leitung über ein rein diatonisches Ensemble übernommen und zu sehr beachtlichen musikalischen Erfolgen geführt. Im Jahr 2008 wurde das „Knöpflestreffen“ mit 4 Handharmonika-Orchestern in der Sturmfederhalle in Schozach ausgerichtet, ebenso 2011 mit 8 Ochestern.
Für seine meist ehrenamtlichen Leistungen und unermüdlichen Einsatz im Harmonika-Club und für den Deutschen Harmonika-Verband erhielt unser Vereinsdirigent Siegmund Riedinger zahlreiche Auszeichnungen: 1980 Silberne Dirigentennadel, 1987 Goldene Dirigentennadel, 1992 Schittenhelm-Medaille, 2011 Goldene Dirigentennadel mit Kranz, 2011 Rudolf-Würthner-Medaille. Außerdem erhielt er vom Harmonika-Club Ilsfeld die Vereinsnadeln in Silber und Gold und die Verdienstplakette.
Eine Beteiligung beim Kinderferienprogramm der Gemeinde Ilsfeld mit interessanten Programmpunkten ist inzwischen so selbstverständlich wie das Angebot eines überfachlichen Freizeitangebots für unsere Jugend.
Seit 1970 ist der Harmonika-Club Ilsfeld zusammen mit seinem Partnerverein Musikverein Ilsfeld Ausrichter der größten Ilsfelder Traditionsveranstaltung – dem Ilsfelder Holzmarkt. Über 400 Helferschichten gilt es über 4 Tage mit Auf- und Abbau zu besetzen und die Gäste aus nah und fern mit kulturellem Programm und kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen.
2010 – 2020: Ein neues Zeitalter beginnt
Im Jahr des 75. Vereinsjubiläums übernimmt Elke Pfleiderer im Jahr 2007 das Vereinsruder. Steffen Schoch wurde nach 15 Jahren als 1. Vorsitzender und zuvor langjähriger Jugendleiter zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dafür wird er mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg sowie der Ehrenamtsplakette des Deutschen Harmonika Verband ausgezeichnet.
2011 stellt sich Klaus Heermann der Herausforderung des 1. Vorsitzenden unseres Vereins. Stellvertreter sind Claudia Wessely und Wolfgang Schilling (ab 2015).
Erstmals wurden 2013 und 2014 mit dem Kiwanis Club Heilbronn Neckartal Benefizkonzerte für bedürftige Kinder und Familien in der Kirche St. Peter und Paul und St. Augustinus durchgeführt.
Größte Herausforderung des Vereins ist derzeit die Gewinnung von Jugendmitgliedern für die Orchester und aufgrund der demografischen Entwicklungen (Mitglieder werden älter und weniger) das Halten der Mitglieder.
Seit 2017 ist das Amt des 1. Vorstandes nicht mehr besetzt.
Der Verein wird jetzt von einem Vorstandsteam: Claudia Wessely und Wolfgang Schilling mit Unterstützung des Hauptkassiers (Petra Piesiur) und der Schriftführerin (Ingrid Beckbissinger) geleitet.
Im Sommer 2017 endet eine Ära und Sigmund Riedinger verabschiedet sich in den wohl verdienten Ruhestand. Für die Nachfolge ist mit dem Berufsanfänger Mihajlo Rajkovic gesorgt, der ab September 2017 das 1. Orchester und das Jugendorchester übernimmt.
Das älter werdende Jugendorchester erfindet sich unter der neuen Leitung neu und benennt sich in Game of Tones um. Damit sind nun auch offiziell Mitspieler und Mitspielerinnen über dem Jugendalter herzlich willkommen. Die Stückauswahl bleibt jedoch bei moderneren Rock- und Pop-Stücken.
2020 – heute: Noch mehr Neuerungen
Zu Beginn der 2020er Jahre versetzt die Covid19-Pandemie das Vereinsleben in eine Zwangspause. Später versucht man mit einzelnen Probem im Freien, mit Masken und Hygienekonzept zur Normalität zurück zu kehren. Zum Glück kehrte mit dem Ende der Pandemie aber auch die Normalität zurück.
Ein Verlust musste der Verein jedoch erleiden: Die Handörgler-Gruppe nutzte die Zwangspause und beendete leider das aktive Musizieren zum 31.12.2020.
Im Februar 2023 endet eine weitere Ära und Petra Piesiur übergibt nach 16 Jahren das Amt des Hauptkassiers. In dieser Zeit war sie verantwortlich für die Abrechnung von sechs Holzmärkten, neun Kirchenkonzerten, acht Jahreskonzerten und vielen weiteren Veranstaltungen.
Die Nachfolge übernimmt mit Björn Burchart die nächste Generation.
Das Jahr 2023 bringt aber auch viele weitere Änderungen. Unser Dirigent Mihajlo Rajkovic heiratet, wird Vater und zieht mit seiner Frau nach Aalen. Mit großem Verständnis und Freude für das neue Familienglück verabschieden wir uns von Mihajlo als Dirigent im Sommer 2023.
Neu sind auch die Familiennachmittage: das Konzert schon am frühen Nachmittag, serviert mit Kaffee und leckerem Kuchen. Ein voller Erfolg bei unserem Publikum!
Selbst der traditionsreiche Ilsfelder Holzmarkt wird neu aufgesetzt und steht nach der Pandemie nun unter der Leitung der Gemeinde Ilsfeld. Der Harmonika-Club unterstützt jedoch weiterhin tatkräftig mit seinem Arbeitseinsatz und musikalisch.
Zum 01. September 2023 übernimmt Klaus Berger das 1. Orchester. Als Dirigent des Akkordeonorchesters (AHV-)Kirchheim und Akkordeonorchester Lauffen, sein drittes Orchester in der Region.
Die Gruppe Game of Tones wird in Eigenregie weiter geführt. Hier übernimmt der Bass-Spieler Alexander Balz die musikalische Leitung und Stückauswahl.
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